Auf dieser Gruft liegen fünf der bisherigen acht Pröpste der Gemeinde:
Christian Schwermer, Aloys Hähling von Lanzenauer, Wilhelm Aufenanger, Emil Rath und Paul Montag
Christian Schwermer, geboren 16.09.1846, gestorben 05.04.1921
Propst von 1904 bis 1921
Christian Schwermer wurde 1904 als Pfarrer und Propst an die Propsteikirche nach Dortmund berufen. Während seiner Amtszeit in der Propsteigemeinde herrschte eine rege Bautätigkeit. Das Christinenstift und das St. Johannes-Hospital wurden ebenso erweitert wie das Josefinenstift und das St. Elisabeth-Waisenhaus. Außerdem entstand das katholische Mallinckrodt-Lyceum. Am Hansaplatz ließ er „Wandelhallen“ erbauen, die späteren „Propsteiarkaden“. 1907 wurden die St. Liborius-Kirche in Dortmund Körne und 1910 die Bonifatiuskirche im Dortmunder Süden eingeweiht.
Propst Schwermer förderte die Entstehung zahlreicher kirchlicher Vereine, die nach Ausbruch des 1. Weltkrieges in die vielfältigen caritativen Dienste der Propsteigemeinde eingebunden wurden.
Am 3. April 1921 starb Propst Schwermer. Er wurde als erster Propst auf der neuen Ruhestätte für die Pröpste der Propsteigemeinde auf dem Ostfriedhof beigesetzt.
Aloys Hähling von Lanzenauer, geboren 21.02.1867, gestorben 01.09.1929
Propst von 1921 bis 1929
Am 27. Mai 1921 wurde Alois Hähling von Lanzenauer zum Nachfolger von Propst Christian Schwermer ernannt. Er wirkte in den schweren Zeiten der Weltwirtschaftskrise, der Inflation und zunehmender Arbeitslosigkeit. Die Vereine der Gemeinde leisteten einen großen Beitrag zur Linderung der Not in der Bevölkerung. Trotzdem gelang ihm noch eine erneute Erweiterung des Christinenstiftes.
Vom 3. bis 6.9.1927 fand die 66. Generalversammlung des Deutschen Katholikentages in Dortmund statt. Unter den Gästen war der Katholische Nuntius Eugenio Pacelli, der spätere Papst Pius XII. Die Vorbereitung auf dieses Ereignis war für Propst Hähling von Lanzenauer Anlass zur Renovierung der Propsteikirche.
Er verstarb am 1.9.1929.
Wilhelm Aufenanger, geboren 17.01.1876, gestorben 23.02.1960
Propst von 1929 bis 1959
Als er 1929 zum Propst ernannt wurde, war er bereits als erfahrener Industrieseelsorger in vielen Organisationen der Diözese sowie bei der Stadt Dortmund selbst ein anerkannter Ratgeber.
Im Abwehrkampf der Dortmunder Katholiken gegen die Übergriffe des Nationalsozialismus gegen die Einrichtungen der katholischen Kirche wurde er zur beherrschenden Figur. Besonders bitter war für ihn die Zerschlagung des kirchlichen Vereinslebens. Zu den inneren Schwierigkeiten des Durchhaltens kamen die des Umgangs mit den Behörden und der Gestapo. Ein Dokument für die Geschichte der Propsteigemeinde sind seine Aufzeichnungen aus den Jahren 1940 bis 1945, in denen er den Untergang der Dortmunder Innenstadt durch die Bombenangriffe beschreibt, besonders die Zerstörung der Propsteikirche mit dem Pfarrhaus. Alle Besitztümer der Gemeinde sowie des St. Johannes-Hospital, das Christinenstift und das Waisenhaus lagen in Trümmern.
Vorausschauend hatte er für die Evakuierung des Derick-Baegert-Altars sowie der wichtigsten Kunstschätze der Propsteikirche gesorgt.
Nach dem Krieg setzte er seine ganze Kraft ein für den Wiederaufbau der Einrichtungen der Propsteigemeinde und der Absicherung der Reste der Propsteikirche. Am 8. März 1959 übergab er sein Amt seinem Nachfolger und zog sich auf eigenen Wunsch in das Christinenstift zurück. Dort starb er am 24. Februar 1960.
Emil Rath, geboren 12.01.1900, gestorben 04.06.1984
Propst von 1959 bis 1972
Emil Rath war seit 1951 Stadtdechant von Dortmund und somit waren durch seine Ernennung die Ämter Propst und Stadtdechant in einer Person vereint.
Propst Rath setzte sich ein für die Aussöhnung der Völker, insbesondere mit den Juden. Außerdem war er maßgeblich an der Städtepartnerschaft zwischen Dortmund und Amiens beteiligt. Er setzte die Baumaßnahmen fort, die unter seinem Vorgänger begonnen worden waren und vollendete die ersten beiden Bauabschnitte zum Wiederaufbau der Propsteikirche.
1960 wurde Propst Rath Ehrendomherr von Amiens. 1972 verzichtete er, inzwischen Domkapitular, aus Altersgründen auf sein Amt als Propst.
Paul Montag, geboren 16.01.1927, gestorben 12.02.2008
Propst von 1972 bis 1997
Paul Montag war gebürtiger Dortmunder. In die Anfangszeit seiner Tätigkeit als Seelsorger fällt das Zweite Vatikanische Konzil, das ihn besonders prägen sollte. Der neue Geist beflügelte ihn und eine Gruppe von Dortmunder Geistlichen, in einem „Konveniat“ die Konsequenzen für die katholischen Gemeinden zu diskutieren, da sich Dortmund durch eine neue Strukturkrise in einer schwierigen Situation befand.
Ebenso schwierig war die Lage der katholischen Kirche in der Stadt. Das kirchliche Leben in früheren Zeiten war in der NS-Zeit unterdrückt worden, und es fehlten Strukturen und Vernetzungen. Daher forderten einige Dortmunder Priester, darunter auch Propst Montag, die Wiedereinführung des Amtes des Stadtdechanten sowie die Einrichtung eines katholischen Stadtbüros und die Legitimierung des Katholischen Stadtgremiums.
Vor diesem Hintergrund erfolgte 1972 die Ernennung von Paul Montag zum Propst und die Ernennung zum Stadtdechanten durch das Katholische Stadtgremium.
Propst Montag hat wichtige Baumaßnahmen durchführen lassen: In der Propsteikirche wurden Chorraum und Eingänge neu gestaltet, eine neue Orgel eingebaut, der Kirchenraum neu ausgemalt, der Kreuzgang erweitert sowie das Pfarrhaus und die Vikarie ausgebaut.
1991 wurden die „Propstei-Arkaden“ neu errichtet und das St. Johannes-Hospital umgestaltet. 1986 wurde das Katholische Centrum (Maximilian-Kolbe-Haus) eröffnet.
Am 1. Juli 1997 verabschiedeten die Dortmunder Katholiken Propst Montag, Ehrendomherr von Breslau, Träger des Ehrenrings und des City-Rings der Stadt Dortmund, im Alter von 70 Jahren in den Ruhestand.
Außerdem wurden hier
Pfarrer Theodor Lepper, geb. 02.01.1878, gestorben 15.02.1953, Pfarrer an St. Dreifaltigkeit, Leiter des Vinzenz-Heimes und
Küster Josef Blum, geb. 19.03.1875, gestorben 26.02.1951 begraben.
Josef Blum kam 1899 als Küster an die Propsteikirche, nachdem er anfangs bei den Jesuiten in Koblenz gelebt hatte. Er hat sich um Kirche und Gemeinde sehr verdient gemacht, besaß eine Reliquiensammlung und begleitete Kunstreisen. In seinem Eigentum befand sich auch die Kopie des Gnadenbildes der Muttergottes aus Kevelaer aus dem Jahre 1648. Er übergab es in den 1930er Jahren der Propsteigemeinde. Dort wurde es in der Kirche ausgestellt, mit einem kunstvollen Gitter versehen und von den Gläubigen verehrt. Leider fiel das Werk im 2. Weltkrieg den Bomben zum Opfer.
Der erste Propst der Propsteigemeinde war Hermann Josef Wiemann (geb. 01.01.1819, gest. 22.05.1875, Propst von 1859-1875). Er wurde auf dem Südwestfriedhof begraben. Seit der Umwandlung des Friedhofs in den Westpark ist der Grabstein von Propst Wiemann in der Propsteikirche zu finden. Der zweite Propst, Johannes Löhers (geb. 20.06.1835, gest. 26.08.1904, Propst von 1889 bis 1904), liegt auch auf dem Ostfriedhof, aber auf dem Grabfeld Nr. 004.
Weitere Informationen zu den Pröpsten finden Sie unter: http://www.propsteikirche-dortmund.de/11342-Propsteikirche/12126-Pr%F6pste-der-Propsteigemeinde.html.
Informationen über die Propsteigemeinde finden Sie unter: www.propsteikirche-dortmund.de